Fibromyalgie
Weichteilrheuma / Fibromyalgie / FM
Bei Fibromyalgie liegen Schmerzen in Bindegewebe und Muskeln vor. Es ist unklar, was diese Beschwerden verursacht. Dadurch ist es schwierig, eine Diagnose zu stellen. Patienten fühlen sich oft missverstanden und bleiben mit unerklärten Beschwerden zurück.
Jeder kann Fibromyalgie bekommen. Aber, sie wird häufiger bei Frauen gesehen. Fibromyalgie tritt normalerweise zwischen 25 und 40 Jahren auf und betrifft etwa 2 % der Erwachsenen.
Beschreibung der Beschwerden
Fibromyalgie kann unterschiedliche Beschwerden wie Schmerzen, Steifheit und Müdigkeit mit sich bringen. Diese Beschwerden stammen von Muskeln und dem Bindegewebe, das Muskeln und Gelenke umgibt. Beschwerden bei Fibromyalgie sind chronisch. Sie bestehen bereits seit langer Zeit und sind oft oder immer vorhanden.
Auffällig sind die vorhandenen Schmerzpunkte (tenderpoints). Dies sind 18 symmetrisch am Körper auftretende Stellen, die schmerzhaft sind, wenn auf sie gedrückt wird. Die Anzahl der vorhandenen Schmerzpunkte kann im Laufe der Zeit variieren.
Es ist nicht klar, wodurch die Beschwerden entstehen. Daher ist es auch nicht möglich, die Erkrankung mit Medikamenten zu heilen. Mit der richtigen Medikation und Lebensweise können die Beschwerden jedoch gemildert werden.
Die Schwere der Beschwerden kann stark schwanken. Der eine Moment geht es einfach besser als der andere. Fibromyalgie wird oft in einem Atemzug mit anderen rheumatischen Erkrankungen genannt. Im Gegensatz zu Arthrose oder rheumatoider Arthritis, bei denen eindeutige körperliche Abnormalitäten sichtbar sind, fehlen diese bei Fibromyalgie.
Ursache und Entstehungsweise
Eine genaue Ursache für das Auftreten von Fibromyalgie wurde noch nicht gefunden. Bekannt ist jedoch, dass sie nicht erblich ist und die Krankheit keinen körperlichen Schaden verursacht. Es wird viel Forschung betrieben, um die Ursache zu finden, um Menschen mit Fibromyalgie eine bessere Behandlung bieten zu können.
Es gibt einige mögliche Erklärungen für die Beschwerden. Bekannt ist, dass die Beschwerden nicht durch Abweichungen des Muskelgewebes selbst verursacht werden, sondern möglicherweise durch das Gehirn. Das Gehirn steuert alle möglichen wwillkürlichen und unwillkürlichen Prozesse in unserem Körper. Denken Sie zum Beispiel an das bewusste Anspannen von Muskeln oder den automatisch regulierten Herzschlag. Dabei arbeitet das Gehirn mit Hormondrüsen und dem Immunsystem zusammen. Beschwerden könnten möglicherweise entstehen, wenn hier etwas schiefgeht.
Eine andere Ursache kann in der Reizverarbeitung oder der Auswahl von Reizen liegen. Bei Fibromyalgie werden normale, harmlose Reize vom Körper als Schmerzreize wahrgenommen.
Beschwerden und Symptome: Symptome
Die Beschwerden, die Menschen mit Fibromyalgie erleben, können sehr vielfältig sein und mal stärker, mal schwächer auftreten. Beschwerden, die in mehr oder weniger starkem Maße auftreten können, sind:
- Schmerzen im ganzen Körper.
- Vorhandensein von Tenderpoints (siehe Bilder).
- Kraftverlust.
- Steifheit der Muskeln und Gelenke.
- Schlafstörungen.
- Müdigkeit.
- Stimmungsschwankungen.
- Konzentrationsschwierigkeiten.
- Darmbeschwerden.
- Empfindlichkeit gegenüber Wetterveränderungen.
Diagnose
Da die Symptome bei Fibromyalgie oft unklar sind und auch bei vielen anderen Erkrankungen beobachtet werden, kann die Stellung einer Diagnose schwierig sein. Personen mit Fibromyalgie laufen daher oft lange Zeit mit Beschwerden herum, ohne zu wissen, was los ist.
Im Blut, auf Röntgenbildern oder einem MRT sind keine Anomalien zu finden. Die Erkrankung kann also nicht wirklich objektiv diagnostiziert werden. Diese Untersuchungen können jedoch verwendet werden, um andere Erkrankungen auszuschließen.
Es wurden einige Richtlinien zur Diagnose von Fibromyalgie erstellt. Dies kann auf verschiedene Weise erfolgen:
Methode 1
Schmerzen und/oder Steifheit müssen an mehreren Stellen im Körper vorhanden sein. Diese Beschwerden müssen länger als drei Monate auftreten, sowohl oberhalb als auch unterhalb der Taille und auf der linken und rechten Körperhälfte. Es wurden insgesamt 18 Tenderpoints am Körper identifiziert. Davon müssen bei einem Fibromyalgie-Patienten mindestens 11 vorhanden sein.
Methode 2
Schmerzbewertung
Die Schmerzen werden an 19 verschiedenen Stellen des Körpers bewertet. Für jeden schmerzhaften Bereich wird ein Punkt gezählt.
Symptombewertung
Zusätzlich zur Schmerzbewertung gibt es auch eine Symptombewertung. Bei der Symptombewertung bewertet der Patient den Grad der Müdigkeit, des nicht ausgeruht Aufwachens und der Schwierigkeiten beim Denken und Konzentrieren. Alle zusätzlichen Symptome, die jemand erlebt, werden dann hinzugefügt. Dies können Bauchbeschwerden, Kopfschmerzen, verminderter Appetit usw. sein.
Mit Hilfe der oben genannten Bewertungen wird eine Gesamtbewertung berechnet. Je höher die Punktzahl, desto wahrscheinlicher kann die Diagnose Fibromyalgie gestellt werden.
Behandlung
Da die Beschwerden unsichtbar und schwer messbar sind, wird Fibromyalgie oft als eine Erkrankung angesehen, die 'im Kopf' ist. Glücklicherweise ändert sich dies zunehmend. Das Ernstnehmen der Beschwerden durch den Arzt, den Therapeuten und das Umfeld ist ein wichtiger erster Schritt in der Behandlung von Fibromyalgie. Die Erkrankung selbst wird bei jedem anders verlaufen und es gibt Phasen, in denen es besser oder schlechter geht.
Leider sind Behandlungen oder Medikamente, die Fibromyalgie heilen, noch nicht vorhanden. Der Patient muss daher zusammen mit seinem Umfeld einen Weg finden, um möglichst gut mit den Beschwerden umzugehen.
Es gibt jedoch einige Optionen, die die Auswirkungen von Fibromyalgie lindern können. So kann der (Haus-)Arzt beispielsweise Schmerzmittel oder Schlafmittel verschreiben.
Der Physiotherapeut hilft, sich besser zu bewegen und wieder positive Erfahrungen damit zu machen. Während der Behandlung werden die Muskelgruppen und die Ausdauer nach dem Graded-Activity-Prinzip trainiert. Dabei werden die Aktivitäten schrittweise in Zeit und Intensität aufgebaut. Auch Entspannungsübungen sind ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Darüber hinaus kann Wärme, beispielsweise von einer Infrarotlampe, Linderung verschaffen.
Für viele Patienten ist es hilfreich, mit jemandem wie einem Psychologen über die Auswirkungen der Erkrankung auf das tägliche Leben zu sprechen.
Übungen
Es gibt ein spezielles Übungsprogramm mit Übungen für Fibromyalgie.
Sie können Ihre Symptome mit dem Online-Physiotherapie-Check überprüfen oder einen Termin in einer Physiotherapiepraxis in Ihrer Nähe vereinbaren.