Dupuytren-Krankheit
Dupuytren-Kontraktur / Morbus Dupuytren / palmare Fibromatose / Wikingerhand
Die Dupuytren-Krankheit, auch als Dupuytren-Kontraktur bekannt, zeichnet sich durch die Bildung von Bindegewebsverhärtungen in der Handfläche und den Fingern aus. Langfristig kann dies dazu führen, dass die Finger nicht mehr vollständig gestreckt werden können.
Beschreibung der Beschwerden
Bei der Dupuytren-Krankheit entstehen Bindegewebsverhärtungen in der palmaren Aponeurose. Dies ist das flache weiße Gewebe in der Handfläche um die Beugesehnen herum, die zu den Fingern führen. Die Verhärtungen oder Knoten werden Noduli genannt.
Da immer mehr Verhärtungen entstehen, bildet sich im Laufe der Zeit eine Bindegewebsstrang, der sich zunehmend zusammenzieht. Dadurch wird der Finger in eine Beugehaltung gezogen, wodurch es unmöglich wird, ihn zu strecken. Es entsteht eine sogenannte Beugekontraktur.
Die Noduli entstehen zwischen der Haut und den Sehnen. Die Sehnen selbst sind an diesem Krankheitsprozess nicht beteiligt.
Oft sind der Ringfinger und der kleine Finger betroffen, aber auch in den anderen Fingern können Symptome auftreten. Die Beschwerden treten häufig in beiden Händen auf.
Ursache und Entstehungsweise
Die Beschwerden entwickeln sich allmählich. Es beginnt mit leichten Verhärtungen in der Handfläche und den Fingern, die sich zu Knoten entwickeln. Im Laufe von Monaten oder Jahren können diese Knoten zu harten subkutanen Bindegewebssträngen heranwachsen, die die Finger in eine gebeugte Position zwingen.
Die Ursache der Dupuytren'schen Kontraktur ist derzeit unbekannt. Entzündungen, Traumata und genetische Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen. Besonders auffällig ist die genetische Veranlagung in einigen Familien. In etwa 12% der Fälle gibt es eine familiäre Vorgeschichte.
Die Erkrankung tritt häufiger in Verbindung mit Diabetes mellitus auf. Darüber hinaus haben Alkoholiker, Raucher, Patienten mit hohen Cholesterinwerten und Leberpatienten ein höheres Risiko, die Dupuytren'sche Kontraktur zu entwickeln. Auch HIV-Patienten und Menschen, die Antiepileptika verwenden, haben ein erhöhtes Risiko.
Des Weiteren fällt auf, dass sich diese Erkrankung nahezu ausschließlich auf Menschen mit weißer Hautfarbe beschränkt. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Die Beschwerden treten hauptsächlich bei Menschen über 30 Jahren auf.
Beschwerden und Symptome: Symptome
Beschwerden, die bei der Dupuytren-Krankheit auftreten können:
- Steife Bindegewebsstränge und/oder harte Knoten in der Handfläche.
- Die Knoten sind im Allgemeinen nicht schmerzhaft. Jedoch können die Stränge und Knötchen bei der Nutzung der Hand Schmerzen verursachen.
- Die Stränge verlaufen von der Handfläche zu den Fingern, meist zum kleinen Finger und Ringfinger (manchmal auch zum Daumen, Zeigefinger oder Mittelfinger).
- Im Laufe von Monaten bis Jahren können sich die Handfläche und Finger krümmen. Strecken ist dann nicht mehr möglich.
- Steife Fingergelenke.
- In einigen Fällen tritt ein vermindertes Gefühl in den Fingern auf, da ein Nerv durch einen Bindegewebsstrang eingeklemmt wird.
Diagnose
Die Diagnose Dupuytren wird meist einfach anhand eines Gesprächs und einer körperlichen Untersuchung gestellt. Eine grobe Methode zur Einteilung der Schwere der Dupuytren-Krankheit ist:
- Grad 1: Eine verdickte Nodule oder Bindegewebsstrang in der Handfläche und/oder Finger.
- Grad 2: Wie Grad 1, mit einer leicht eingeschränkten Streckung des Fingers.
- Grad 3: Fortgeschrittenes Stadium, die Streckung des Fingers ist stark eingeschränkt.
Um genauer festzustellen, in welchem Stadium sich die Dupuytren-Krankheit befindet, wird die Verkrümmung der Finger gemessen.
Behandlung
Da die Ursache unbekannt ist, zielt die Behandlung darauf ab, die Symptome zu bekämpfen.
Physiotherapie
Die physiotherapeutische Behandlung bestand oft aus dem Dehnen der zusammengezogenen Stränge. Dies sollte kontrolliert erfolgen, um zusätzliche Narbenbildung durch Mikrotraumen zu vermeiden.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch, dass das Dehnen des gekrümmten Fingers nicht ratsam ist, da dies das Problem nur verschlimmern würde. Daher wird die Behandlung darauf beschränkt, das Verständnis der Erkrankung zu verbessern und Ratschläge zu geben, um Gewebedehnung zu vermeiden.
Der Einsatz einer Schiene, die die Finger streckt, hat selten einen positiven Effekt. Unter Berücksichtigung des Vorstehenden wird sie nur noch in spezifischen Fällen angewendet. Nach einer Operation ist eine Streckschiene jedoch sinnvoll. Die Bindegewebsstränge werden dann entfernt.
Injektionen
Mit einer Injektion wird versucht, das Gewebe zu "erweichen". Anschließend wird der Bindegewebsstrang zerbrochen.
Perkutane Fasziotomie
Mit einer Nadel sticht der Arzt durch die Haut in den Bindegewebsstrang. Dieser wird danach durchtrennt. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung und hat den Vorteil, dass nur wenig Narbengewebe entsteht.
Operation
Durch eine Operation wird das betroffene Gewebe durchtrennt oder entfernt. Die Operation kann die Schmerzen oder Beschwerden, die der Patient erfährt, größtenteils beseitigen. Die Verkrümmung der Finger kann dadurch korrigiert werden. Das Ziel der Behandlung ist es, eine gut funktionierende Hand zu erlangen oder zu erhalten.
Leider gilt für alle Behandlungen, dass die Beschwerden in vielen Fällen nach einiger Zeit wiederkehren. Die Dupuytren-Krankheit kann nicht geheilt werden.
Übungen
Sie können Ihre Symptome mit dem Online-Physiotherapie-Check überprüfen oder einen Termin in einer Physiotherapiepraxis in Ihrer Nähe vereinbaren.
Referenzen
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