Knöchelbruch
Gebrochener Knöchel / Knöchelbroch
Die Knochen des Knöchels können an verschiedenen Stellen brechen. Ein gebrochener Knöchel, auch als Knöchelbruch bezeichnet, ist fast immer die Folge eines Unfalls oder Sturzes. Es treten sofort starke Schmerzen und eine Schwellung des Knöchels auf. Gehen ist oft nicht mehr möglich.
Der Knöchel wird durch das Schienbein, das Wadenbein und das Sprungbein gebildet. Die unteren Enden des Schienbeins und des Wadenbeins bilden zusammen die Knöchelgabel. Das Sprungbein wird von diesen zwei Knochen eingeschlossen. Dieses Ganze wird als oberes Sprunggelenk bezeichnet.
Beschreibung der Beschwerden
Bei einem Knöchelbruch entsteht ein Bruch in einem oder mehreren Knochen des Knöchels. In vielen Fällen bricht das Wadenbein. In schweren Fällen brechen Knochen an mehreren Stellen gleichzeitig.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Knöchelbruch zu klassifizieren. Dies kann anhand des Entstehungsmechanismus (Knöchelverstauchung, Tritt gegen das Bein, etc.) oder basierend auf dem Ort des Bruchs erfolgen.
Klassifikation
Eine häufig verwendete Klassifikation der Knochenbrüche ist die sogenannte Weber-Klassifikation. Diese betrachtet den Ort des Bruchs. Dies ist wichtig, da zwischen dem Wadenbein und Schienbein eine Bindegewebsstruktur (die Syndesmose) liegt. Diese Klassifikation zeigt an, ob diese auch gerissen ist oder nicht.
- Weber A: Ein Bruch tief im Wadenbein, die Syndesmose ist noch intakt.
- Weber B: Ein Bruch im Wadenbein auf Höhe der Syndesmose, diese ist höchstwahrscheinlich ebenfalls (teilweise) gerissen.
- Weber C: Ein Bruch höher im Wadenbein, bei dem die Syndesmose ebenfalls gerissen ist. Darüber hinaus kann es auch einen Bruch im Schienbein geben.
Ursache und Entstehungsweise
Ein Bruch des Sprunggelenks entsteht fast immer nach einem Unfall oder Sturz. Ein gebrochener Knöchel kann auch durch eine schwere Verstauchung oder ein Foul auf dem Sportfeld entstehen. Der Patient kann oft deutlich etwas brechen hören oder fühlen.
Beschwerden und Symptome: Symptome
Beschwerden bei einem Knöchelbruch sind:
- Starke Schmerzen im oder um das Sprunggelenk.
- Druckschmerz auf dem (gebrochenen) Knochen.
- Bewegungen des Gelenks sind schmerzhaft.
- Der Knöchel ist geschwollen (Bluterguss).
- In der Regel ist es nicht möglich, das Sprunggelenk vollständig zu belasten.
Diagnose
Die Diagnose wird zunächst auf Basis der körperlichen Untersuchung und der Anamnese des Patienten gestellt. Hierbei werden die sogenannten Ottawa ankle rules angewandt. Dies sind mehrere Richtlinien zur Bestimmung der Notwendigkeit einer Röntgenaufnahme.
Es wird auf Druckschmerz an spezifischen Stellen geprüft und ob der Patient noch einige Schritte gehen kann. Bei Verdacht auf einen Bruch im Knöchel oder Fuß wird dieser in der Regel auf der Röntgenaufnahme sichtbar.
Behandlung
Viele Knochenbrüche werden gerichtet, damit die Knochen wieder sauber aneinander liegen. Bei einem „schönen“ Bruch ist das Richten nicht notwendig. Danach folgt eine Behandlung mit Gips, die in der Regel 4-6 Wochen dauert. In schwereren Fällen kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Während der Operation werden die gebrochenen Knochenteile korrekt positioniert und mit Schrauben und Platten fixiert.
Nach der Operation folgt eine Phase von 6 Wochen, in der das Bein nicht belastet werden darf. Anschließend wird unter Anleitung des Physiotherapeuten die Beweglichkeit und Belastbarkeit des Sprunggelenks wieder aufgebaut.
Durch den Gips ist die Beweglichkeit meist stark eingeschränkt, sie ist jedoch sehr wichtig für ein gutes Gangbild und alltägliche Funktionen. Die Belastbarkeit wird durch Bewegungstherapie und Training auf das gewünschte Niveau aufgebaut. Die gesamte Rehabilitation bis zum Sportniveau kann bis zu einem Jahr dauern.
Die Dauer der Rehabilitation hängt unter anderem von der Art des Bruchs, der Anzahl der Wochen im Gips, dem Alter, der allgemeinen Gesundheit und natürlich dem Niveau ab, auf dem der Patient wieder funktionieren möchte.
Übungen
Sie können Ihre Symptome mit dem Online-Physiotherapie-Check überprüfen oder einen Termin in einer Physiotherapiepraxis in Ihrer Nähe vereinbaren.
Referenzen
Cleland, J.A. & Koppenhaver, S. (2011). Netter's orthopaedic clinical examination: an evidence-based approach. 2nd ed. Philadelphia: Saunders Elsevier.
Schreuder, H.W.B. (2007). De voet. De basis voor staan en gaan. Nijmegen: Thieme.